Solomutter light gibt’s nicht: warum echte Alleinverantwortung kein Trendlabel ist

So. Jetzt mal Butter bei die Babybrei-Linse: Solomutterschaft ist kein fancy Etikett, das man sich nach Lust und Laune ans Revers heften kann. Keine spirituelle Phase wie „Ich esse jetzt glutenfrei“ – sondern eine knallharte, bewusste Entscheidung. Und: Sie bringt Verantwortung mit sich. Allein. Komplett. Ohne Co-Pilot, ohne Safety-Net, ohne „Ich nehm ihn nächstes Wochenende“.

Du willst dazugehören – aber wohin eigentlich?

Immer öfter schwappt mir eine Welle von „Ich bin ja auch irgendwie Solomama“ entgegen. Von Frauen, die ihr Kind mit einem Co-Vater bekommen haben. Die sich Wochenenden teilen. Oder einfach lieber „Solo“ sagen, weil „Alleinerziehend“ so nach Lidl-Gutschein und kaputter Beziehung klingt.

Versteh mich nicht falsch: Ich gönn jeder Mutter ihre Selbstermächtigung. Ich feiere jede alternative Familienform. Aber nennen wir die Dinge bitte beim Namen. Wer mit einem Co-Elternteil gemeinsam entscheidet, erzieht, versorgt, trägt – ist nicht solo. Punkt.

Solo heißt: Du bist die einzige, die nachts aufsteht

Solomutter sein heißt nicht „alleinerziehend, aber mit gutem Look & Glow“. Es heißt, dass du…

  • die Einzige bist, die den Kita-Zettel sucht (und findet)
  • die Einzige bist, die das Konto im Blick hat – und die Rücklagen, wenn’s eng wird
  • die Einzige bist, die nachts das Fieberkind hält – ohne Option auf „Jetzt bist mal du dran“

Solo heißt: Ich bin ganz allein verantwortlich. Kein zweiter Elternteil, der sich mit mir abwechselt. Kein biologischer Vater, der mal aushelfen kann. Kein Ex, der Unterhalt zahlt. Nur ich. Und das war so gewollt.

Warum der Begriff „Solomutter“ mehr ist als ein Synonym für „Mutter ohne Mann“

Solomutter ist nicht gleich „Single mit Kind“. Es ist ein eigenes Familienmodell – mit eigener Dynamik, eigenen Baustellen, eigenen Wundern. Es geht nicht nur um das Ohne, sondern auch um das Mit:

  • Mit totaler Selbstverantwortung
  • Mit eigenem Einkommen, das nicht geteilt wird
  • Mit der Entscheidung, ein Kind ohne Partner*in und ohne zweite Elternrolle großzuziehen

Und genau darum ist es wichtig, dass dieser Begriff nicht beliebig wird. Dass er nicht verwässert wird, weil er so schön nach Emanzipation klingt.

Wenn ein Co-Vater zum „Spender“ gemacht wird – und das Kind plötzlich keinen Papa mehr hat

Was mir besonders Bauchweh macht: Wenn Co-Eltern plötzlich ihren Co-Vater in der Erzählung zum „Samenspender“ erklären – um Solo zu wirken. Damit wird nicht nur der zweite Elternteil unsichtbar gemacht, sondern auch das Kind aus dem Konzept geworfen. Denn Kinder spüren sehr genau, ob da jemand im Hintergrund da ist – oder eben nicht.

Wenn dein Kind regelmäßig beim Papa ist, dann lebt es keine Solo-Familie. Und das ist völlig okay! Aber nenn es bitte auch so.

Warum es keine Geringschätzung ist, klar zu benennen, was ist

Du darfst Co-Mutter sein und stolz darauf. Du darfst getrennt erziehen und das Beste für dein Kind wollen. Du darfst alles sein – nur bitte nicht etwas, was du nicht bist. Denn wenn alle plötzlich Solomamas sind, verschwinden die, die es wirklich sind. Wieder. Wie schon so oft.

Wir brauchen Sichtbarkeit, Anerkennung – und ja, manchmal auch spezielle Regelungen bei Behörden. Aber dafür müssen wir benennen, wer wir sind. Und nicht so tun, als wäre „Solo“ einfach nur die trendigere Form von „alleinerziehend“.

Fazit: Kein exklusiver Club, aber ein präziser Begriff

Solomutterschaft ist kein Wettbewerb um den härtesten Alltag. Es ist keine Abgrenzung, um besser dazustehen. Es ist einfach eine realitätsnahe Beschreibung eines ganz bestimmten Wegs zur Mutterschaft. Ein Weg, der bewusst und allein gegangen wird. Von Anfang bis Alltag.

Wenn du diesen Weg nicht gehst – sei herzlich willkommen in der Vielfalt. Aber lass uns bitte den Begriff, der für uns endlich Sichtbarkeit bringt, nicht zur Worthülse machen.

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