Hi! Ich in Hanna
Verpass nichts mehr – trag dich in den SoFa-Letter ein und erfahre zuerst, wenn's neue Workshops, Blogartikel oder Rabatte gibt.
Solomama seit 2017 und ich zeige dir, wie du deinen Kinderwunsch mutig, informiert und mit Herz angehst.
Willkommen im Club der Schuldigen!
„Na, selbst schuld.“
„Hättest du halt früher nach den Familienplänen gefragt.“
„Warum bleibst du so lange bei einem, der keine Kinder will?“
„Augen auf bei der Partnerwahl!“
Diese Sätze sind wie die Rosen im „Bachelor“-Finale: Sie kommen zuverlässig. Nur dass sie keine Freude machen, sondern stechen.
Wenn eine Frau Ende dreißig Mutter werden möchte, aber der (Ex-)Partner nie so richtig wollte, ist die Schuldfrage schnell geklärt. Zumindest gesellschaftlich. Klar, nicht beim Mann. Sondern bei ihr. Die falsche Wahl getroffen. Zu lange gehofft. Zu doof gewesen.
Aber ist das wirklich so einfach?
Die Botschaft, die zwischen den Zeilen mitschwingt: Du bist nicht nur kinderlos – du bist auch noch selbst verantwortlich für dein Dilemma. Und während Männer in solchen Konstellationen fast nie als beziehungsunfähig, egozentrisch oder bindungsscheu bezeichnet werden, müssen Frauen sich anhören, sie seien zu wählerisch gewesen. Oder nicht wählerisch genug. Oder zu lange geblieben. Oder zu früh gegangen. Willkommen im Patriarchats-Paradoxon!
Dass sich darunter ein regelrechtes Panoptikum weiblicher Selbstzweifel auftut, ist kein Wunder. Viele Frauen verdrängen ihren Kinderwunsch jahrelang, um den Partner nicht zu verlieren.
Sie zweifeln, hoffen, relativieren. Und irgendwann kommt das große Erwachen – inklusive schmerzhaftem Realitätsabgleich im Spiegel.
Diese gesellschaftliche Schieflage sorgt nicht nur für Schuldgefühle – sie hinterlässt auch Spuren im Innersten: Misstrauen. Gegenüber sich selbst („Hab ich’s wieder verkackt.“) und gegenüber neuen Männern („Wahrscheinlich will der auch keine Kinder. Oder hat noch ’ne Frau. Oder beides.“)
Viele Frauen erzählen, dass sie nach solchen Erfahrungen erst mal lange nichts mehr wollen – keine Beziehung, kein neues Risiko, keine Illusionen. Die Konsequenz? Solomutterschaft wird nicht zur Notlösung, sondern zur besseren Option. Und manchmal zur letzten Hoffnung.
Jetzt kommt der Teil, den man in der Debatte gern unterschlägt: Was macht dieses System eigentlich mit Männern?
Die Antwort: es entmündigt auch sie. Es lässt sie bequem in ihren Bindungsambivalenzen hocken. Es suggeriert: Du musst dich nicht entscheiden. Du kannst zögern, zaudern, wegrennen. Und wenn deine Partnerin unglücklich wird? Dann war sie halt nicht die Richtige.
Doch die Wahrheit ist: Viele Männer vereinsamen. Laut Studien fällt es Männern wesentlich schwerer, mit einem Leben ohne Partnerschaft klarzukommen. Sie sind weniger sozial vernetzt, gehen seltener zur Psychotherapie und sprechen seltener über ihre Gefühle. Frauen dagegen greifen auf ein starkes soziales Netz zurück – Freundinnen, Austauschgruppen, Communities.
Kurz: Frauen sind resilienter. Und genau das könnte der Grund sein, warum Solomutterschaft oft nicht nur gelingt – sondern aufblüht.
Ein paar harte Fakten gefällig?
Und dann ist da noch dieser perfide Widerspruch: Männer, die keine Kinder wollen, gelten als freiheitsliebend. Frauen, die trotzdem welche bekommen wollen, als egoistisch. Männer, die anonym spenden, sind großzügige Helfer. Frauen, die sich Spendersamen holen, sind verzweifelte Gestalten.
Nochmal: WTF?!
Was wäre, wenn wir aufhören würden, Frauen für ihre Partnerwahl zu verurteilen – und stattdessen die gesellschaftlichen Muster hinterfragen würden, die solche Entscheidungen beeinflussen?
Was wäre, wenn wir Männern zutrauen würden, frühzeitig Verantwortung zu übernehmen – statt ihnen ein ewiges Moratorium auf Reife zu gewähren?
Und was wäre, wenn wir Frauen ermutigen würden, neue Wege zu gehen – ohne ihnen gleichzeitig das Etikett „Versagerin in Sachen Liebe“ umzuhängen?
Vielleicht würden wir dann alle ein bisschen freier leben.
Und glücklicher lieben.
Dein Kommentar könnte jemand anderem Mut machen. Oder Trost spenden. Oder einfach ein verdammt gutes Gefühl geben.
Deine Worte dürfen hier landen – roh, echt und ungeschminkt.
Keine Lust auf Instagram, aber trotzdem neugierig? Dann trag dich in meinen NEWSLETTER ein – ich schick dir Updates, Tipps & kleine Aufreger direkt in dein Postfach. Ganz ohne Algorithmen und Blink-Blink.
Folge mir auf INSTAGRAM für mehr Einblicke und Tipps.
© 2025 Solomamapluseins | Fotos: Mette Vasterling | Webdesign & Konzept: Susanne ZAZA Gläser
Impressum
Datenschutz
NEWSLETTER
Schreibe einen Kommentar