Falsche Uhrzeit falscher Mann

Falsche Uhrzeit, falscher Mann: Warum Männer (nicht) zum Kinderwunsch passen

Du willst ein Kind. Er vielleicht auch. Irgendwann. Irgendwo.

Aber nicht jetzt. Nicht mit dir. Und nicht unter diesen Umständen.

Willkommen in der wohl frustrierendsten Love-Story des 21. Jahrhunderts:
„Kinderwunsch – aber bitte entkoppelt von Timing, Realität und konkreten Menschen.“

Was in der Theorie so easy klingt – „Ihr wollt beide Kinder, also: Los geht’s!“ – scheitert in der Praxis oft an genau einer Sache: Timing.

Der Mythos vom „später“ – wenn Männer sich Zeit lassen dürfen

Während du gerade versuchst, die letzte Eisprung-App mit deinem Kalender zu synchronisieren, sitzt irgendwo ein Mann, der auch Kinder will – aber halt erst nach dem nächsten Sabbatical. Oder wenn die Wohnung größer ist. Oder wenn er sich „bereit“ fühlt.

Und dann?

Steht er mit 50 im Berliner Hofgarten und sagt sowas wie Alexander Stolle: „Plötzlich steht man da, ist 50 Jahre alt und allein.“

Stolle ist kein Einzelfall. Eine Studie des Bundesfamilienministeriums zeigt: In der Altersgruppe 45 bis 50 sind viermal so viele Männer wie Frauen ungewollt kinderlos.

Warum? Weil sie’s „nicht eilig“ hatten. Und weil gesellschaftlich suggeriert wird, Männer könnten immer noch Väter werden.

Spoiler: Können sie nicht. Auch bei Männern sinkt die Fruchtbarkeit ab 45 – und das Risiko für Fehlgeburten steigt​.

„Dann tu dich doch mit einem anderen Kinderwunsch-Menschen zusammen!“ – Ja, wär’s so einfach…

Der Vorschlag kommt immer wieder: „Dann mach’s doch einfach mit jemandem, der auch will. Co-Parenting vielleicht? Oder vielleicht wird ja doch Liebe draus?“

Klingt logisch – ist in der Realität aber etwa so romantisch wie beim Bäcker zu sagen: „Ich nehm das Brot, das noch übrig ist.“

Denn:

  • Nicht jeder Mann mit Kinderwunsch ist emotional, ethisch oder überhaupt menschlich kompatibel.
  • Co-Parenting braucht mehr als ein biologisches Ziel: Werte, Kommunikation, Vertrauen.
  • Und Liebe auf Bestellung? Funktioniert nur bei Disney+. Nicht im echten Leben.

Warum der Kinderwunsch bei Frauen konkreter – und bei Männern oft ein vager Zukunftstraum ist

Psychologe Tewes Wischmann bringt es auf den Punkt: Ein unerfüllter Kinderwunsch kann in eine existenzielle Krise führen – mit echtem Trauerprozess. Und zwar für Männer und Frauen.

Nur: Frauen sind gezwungen, sich früher damit auseinanderzusetzen.

Weil die Biologie keine Geduld hat. Weil Ärzte nach dem AMH-Wert fragen.

Weil Kliniken Deadlines setzen.

Männer hingegen? Warten. Und hoffen. Und sitzen Jahre später alleine am Tischende bei Familienfesten – oder, wie Stolle sagt: Wie der Depp vom Dienst.“

Falsche Uhrzeit, falscher Mann – und trotzdem der richtige Wunsch

Du bist keine Egoistin, weil du ein Kind willst.

Du bist keine Männerhasserin, weil du nicht mehr warten willst.

Du bist einfach ehrlich mit dir selbst.

Denn ja – vielleicht wärst du sogar mit einem Partner den Weg gegangen. Wenn er denn mal da gewesen wäre. Wenn er gesagt hätte: „Ja. Jetzt. Mit dir.“

Aber wenn der einzige Kinderwunsch, den du von ihm hörst, aus dem Satz besteht:

„Später, vielleicht…“

Dann weißt du, was zu tun ist.

7 Realitäten, wenn Männer (nicht) mitziehen

1. Es ist 5 vor Fruchtbarkeit – aber dein Date hat noch nicht mal ’ne Uhr.
Willkommen in der Rushhour des Lebens (Panova/Bujard).

2. „Kinder? Irgendwann, vielleicht.“
Leider kein konkreter Plan. Eher ein Escape Room in Dauerschleife.

3. Moderne Männer + Kinderwunsch = Identitätskrise.
Christina Mundlos beschreibt’s treffend in „Dann mach ich es halt allein“.

4. Du bist nicht wählerisch – du bist realistisch.
Und hast einfach keine Lust, deinen Eisprung neben sein Bundesliga-Spiel zu timen.

5. Du ghostest keine Männer – du ghostest ein Lebensmodell.
Eins, das für dich nicht mehr passt.

6. Du willst nicht nur ein Kind – du willst Familie.
Wärme, Alltag, Augenhöhe.

7. Der passende Partner ist kein Muss. Aber dein Wunsch ist ein Muss.

➡️ Zur Checkliste für deine Entscheidung

Was wäre, wenn… du aufhörst zu warten – und anfängst zu gestalten?

Was wäre, wenn du deinen Plan A nicht von jemand anderem abhängig machst?

Was wäre, wenn Solomutterschaft kein Notfallknopf, sondern eine selbstbewusste Entscheidung ist?

Was wäre, wenn du nicht länger auf das „vielleicht irgendwann mal“ eines anderen baust, sondern dein „Ja“ zum Leben jetzt gibst?

Fazit: Der Wunsch ist nicht das Problem. Das Schweigen schon.

Viele Männer haben einen Kinderwunsch.
Nur reden sie nicht darüber. Oder zu spät. Oder zu unkonkret.

Und währenddessen stehen Frauen da – mit Zyklus-Apps, Klinikterminen, Verträgen mit Samenbanken – und der Frage:
„Warum redet niemand ehrlich darüber?“

Deshalb: Rede. Entscheide. Und hör auf zu hoffen, dass das richtige Timing dich rettet.

Denn du bist nicht zu früh dran. Du bist einfach nur wach.

Magst du dich austauschen, inspirieren lassen oder deinen Weg bewusst wählen?

Dann lies hier weiter „10 Sätze, mit denen du Männer-Kinderwunsch-Ausweichmanöver früh erkennst“ oder gehe direkt zur Solomama-Checkliste.

Dein Kommentar könnte jemand anderem Mut machen. Oder Trost spenden. Oder einfach ein verdammt gutes Gefühl geben.
Deine Worte dürfen hier landen – roh, echt und ungeschminkt. 

Was geht dir nach dem Lesen durch den Kopf?

Und jetzt du.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bleib mit mir im Kontakt! 

Keine Lust auf Instagram, aber trotzdem neugierig? Dann trag dich in meinen NEWSLETTER ein – ich schick dir Updates, Tipps & kleine Aufreger direkt in dein Postfach. Ganz ohne Algorithmen und Blink-Blink.

Folge mir auf INSTAGRAM für mehr Einblicke und Tipps. 

© 2025 Solomamapluseins | Fotos: Mette Vasterling | Webdesign & Konzept: Susanne ZAZA Gläser

Impressum

Datenschutz