Step-by-Step zur Solomama: So gehst du los, ohne dich zu verlieren

In 7 Schritten Mama werden als Single (mit Infografik) | www.solomamapluseins.deIn 7 Schritten Mama werden als Single (mit Infografik) | www.solomamapluseins.de7 wichtige Fragen auf deinem Weg zur Single-Schwangerschaft durch Samenspende

Was sind die ersten Schritte, wenn ich Solomutter werden möchte?

Neben der Frage nach deutschen Kinderwunschkliniken und Samenbanken für Alleinstehende und lesbische Paare, ist die Wie-fange-ich-an-Frage die häufigste meiner Leserinnen. Grund genug, mich dem Thema “Erste Schritte auf dem Weg zur Solomama” zu widmen.

Wie ich dank Google, Excel-Tabellen und Impfauffrischung zur Solomama wurde

2015, in einer Mischung aus Google-Marathon und Werbeanzeigen-Overload, stolperte ich über die ersten Infos zu dänischen Kinderwunschpraxen. Und plötzlich war da dieser Gedanke: Moment mal… ich könnte das ja wirklich machen. Alleine. Mit Spender. In Dänemark.

Ganz so easy, wie es klang, war es natürlich nicht – aber der Anfang war gemacht. Wie viel Arbeit dieser Schritt bedeutet, welche Untersuchungen vor einer Behandlung notwendig sind und wie man das alles organisatorisch unter einen Hut bekommt? Darüber hatte ich mir damals kaum Gedanken gemacht.

Aber die dänischen Kliniken haben mich fast an die Hand genommen – wie eine beste Freundin, die schon zwei Schritte weiter ist und dich ermutigt: „Alles halb so wild. Du packst das!“

Dadurch konnte ich mich Stück für Stück an den Gedanken gewöhnen, dass ich bald alleinerziehende Mama werde. Die Klinikseiten waren klar strukturiert, einladend und explizit auf Singlefrauen zugeschnitten – etwas, das ich mir für deutsche Seiten oft noch wünsche.

Die Entscheidung war also noch nicht gefallen – aber ich war auf dem Weg.

Deine Roadmap zur Solomutterschaft

Wenn du innerlich schon auf „Ja, ich will!“ stehst – allerdings nicht vorm Traualtar, sondern bei der Frage „Mama ohne Partner?“ – dann hast du die wichtigste Etappe schon geschafft.

👉 Falls du noch ein bisschen grübelst: Hier findest du 9 Fragen, die dir helfen können, deinen Weg zu sortieren.

Im Folgenden zeige ich dir die wichtigsten Schritte, die viele meiner Leserinnen auf ihrem Weg zur Solomama gegangen sind – inklusive praktischer Tipps und Entscheidungen, die dir begegnen werden.

Mit einem Klick gelangst du zum jeweiligen Abschnitt:

  1. Entscheidung treffen: Co-Parenting oder komplett alleinerziehend?
  2. Spendertyp wählen: privater Spender oder Samenbank?
  3. Behandlungsort wählen: zu Hause oder Klinik?
  4. Notwendige Voruntersuchungen durchführen
  5. Körper vorbereiten: Was du vorab tun kannst
  6. Die richtige Kinderwunschklinik finden
  7. Auswahl des Spenders

1. Entscheidung treffen: Co-Parenting oder komplett alleinerziehend?

Welche Familienform passt zu dir?

Wenn du als Singlefrau den Wunsch hast, Mutter zu werden, stehst du vor der Wahl:

Co-Parenting bedeutet, du teilst dir Verantwortung und Erziehung mit einer anderen Person (oder mehreren), ohne romantische Beziehung. Beispiele: zwei Freunde, ein lesbisches Paar und ein schwuler Mann, oder andere Konstellationen.

Komplett alleinerziehend heißt: Du entscheidest dich bewusst, die volle Verantwortung zu übernehmen. Ohne Co-Elternteil, ohne Absprachepflicht, ohne Unterstützung – dafür mit maximaler Entscheidungsfreiheit.

💭 Du weißt noch nicht genau, ob du für ein Kind alleine verantwortlich sein möchtest? Hier findest du die 9 Fragen, die dir bei deiner Entscheidung helfen.

2. Spendertyp wählen: privat oder Samenbank?

Die nächste große Frage: Wer liefert das genetische Material?

Private Spende

  • Ein Bekannter:
    • Diese Option bietet sich an, wenn du dich für das Co-Parenting-Modell entschieden hast. Der Spender kann engen Kontakt zu dem gemeinsamen Kind pflegen, ihr könnt euch das Sorgerecht teilen und habt im besten Fall bereits Vertrauen zueinander aufgebaut und wisst, was ihr aneinander habt. Für einige Frauen kommt auch ein guter Freund oder ein ehemaliger Partner in Frage.
  • Ein Mann aus einem Spender-Forum
    • Siehst du dich nicht in einer Co-Elternschaft mit einem Mann, zu dem du eine platonische Beziehung hast, möchtest aber auch, dass dein Kind Kontakt zu seinem biologischen Vater aufnehmen kann, sobald das Interesse dafür da ist, könnte ein Spender aus einem Onlineportal die richtige Entscheidung für dich sein.
    • In verschiedenen Foren gibt es spendenwillige Männer, die einer Frau oder einem lesbischen Paar gerne den Wunsch vom eigenen Kind erfüllen wollen. (Hier geht’s zur Übersicht der bekanntesten Foren)
    • Aus bisherigen Gesprächen mit Frauen, die sich mit ein paar Männern aus diesen Portalen getroffen haben, würde ich noch die folgenden Tipps dazupacken, falls du dich auch für diesen Weg interessierst:
    • Ein Kind bekommt man nicht wie einen Netflix-Account – also bitte keine Hauruck-Aktion beim Spender-Shopping. Lass dir Zeit. Schlaf mindestens einmal drüber. Und hör auf dein Bauchgefühl (nicht auf deinen Zyklus-Tracker, der jetzt ganz dringend ruft „JETZT!“).
    • Neben dem virtuellen Erstkontakt, solltest du dich mehrmals mit dem potentiellen Spender treffen. Ich kenne inzwischen Frauen, bei denen sich die Männer per E-Mail oder beim ersten Treffen sehr gut geschlagen haben und überzeugend ihre Motive der Samenspende darlegen konnten. Bei einem zweiten, dritten Treffen wirkte das Gegenüber dann gar nicht mehr so passend, und die Erleichterung war groß, dass es keinen Schnellschuss gab, was die Auswahl des Spenders betraf
    • Ein ganz wesentlicher Punkt ist die Zeit, wenn das Kind auf der Welt ist. Ihr solltet euch einig darüber sein, wie der gegenseitige Kontakt aussieht, ob der biologische Vater überhaupt Kontakt zum Kind wünscht, wie er seine Rolle für das Kind definiert. Hier gibt es so viele Möglichkeiten, dass es sicher nicht verkehrt ist, das Thema mehrfach, bei unterschiedlichen Gelegenheiten anzugehen
    • Vertraue auf deine innere Stimme. Klingt esoterisch, hat aber seine Berechtigung. Klar ist der zeitliche Druck beim Thema Kinderwunsch oft sehr präsent, gerade wenn die Frau auf die 40 zusteuert. Aber ein paar Tage darf und sollte man die Begegnung mit dem potentiellen Spender nochmal überschlafen.
  • Über eine Annonce in Print oder Online
    • Eine weitere Option, einen potentiellen Samenspender bzw. Co-Vater zu finden, kann der Anzeigenteil in den Printmedien sein.
    • So berichtet z.B. Kerstin auf Jennifers Co-Mama-Blog davon, wie sie ihren Co-Vater über eine Printanzeige aus der Lokalzeitung gefunden hat. Umgekehrt klappt das natürlich genauso, denn nicht nur der Mann kann eine Annonce aufgeben, sondern auch du.
    • Vielleicht bist du durch die Rückmeldungen nicht so erschlagen von potentiellen Samenspendern, wie es bei den hunderten von Profilen von Spendern aus Onlinekatalogen der Fall sein kann.

💡 Wichtig: Bei privaten Spendern brauchst du rechtliche Absicherung und einen medizinischen Check. Und: Lass dich nicht unter Zeitdruck setzen. Dein Eisprung ist kein Grund für vorschnelle Entscheidungen.

Samenbank

Je nach Bank hast du die Wahl zwischen:

  • Anonymem Spender (in Deutschland nicht mehr zulässig)
  • Offenem Spender (Kind kann ab 16 bzw. 18 Kontakt aufnehmen)

Einige Samenbanken erlauben dir, Profile auszuwählen. Andere (meist deutsche) übernehmen die Auswahl für dich.

3. Behandlungsort: Zuhause oder Klinik?

Auch hier gibt es zwei Optionen:

Heiminsemination

Die günstige DIY-Variante für alle, die mit einem privaten Spender zusammenarbeiten. Denn, nein! Die Heiminsemination bzw. Selbstinsemination mit Spendersamen einer Samenbank ist in Deutschland und den meisten europäischen Ländern NICHT (mehr) legal. Und ja, auch WENN du ein Hebamme deines Verrtauens hast oder eine andere medizinische Begleitung, die rein theoretisch den Spendersamen annehmen dürfte. Es. Ist. Nicht. Mehr. Legal! (Mehr dazu gibt’s demnächst in meiner neuen Podcast-Folge.)

🧪 Wichtig:

  • Sterile Hilfsmittel verwenden
  • Ggf. Voruntersuchungen beim Gyn machen
  • Nur bei guten Rahmenbedingungen empfehlenswert (z. B. keine bekannten Fruchtbarkeitsprobleme)

Kinderwunschklinik

Die professionelle Variante mit medizinischem Backup – aber auch mit mehr Kosten. Besonders sinnvoll bei:

  • Zyklusstörungen, Endometriose, genetischer Vorbelastung
  • Spendern von Samenbanken
  • Wunsch nach IUI, IVF, ICSI oder Kryokonservierung

4. Voruntersuchungen: Was du brauchst

Ob Klinik oder nicht: Ein Gesundheitscheck ist sinnvoll. Einige Tests sind Pflicht, andere sehr empfohlen. Ein kleiner Auszug:

Notwendig für Klinik:

  • HIV, Hepatitis B & C (negativ)
  • Röteln- und Windpocken-Immunität (ggf. Impfung)

Sinnvoll vorab:

  • Schilddrüsenwerte (TSH unter 2.5)
  • CMV-Status (für Spenderwahl wichtig)
  • AMH-Wert (Eizellreserve)
  • Eileiterdurchlässigkeit (bei IUI)

🔍 Praktisch zu wissen: Einige dieser Untersuchungen kannst du auch bei deinem Gynäkologen oder Hausarzt machen – besonders dann, wenn du (noch) nicht in einer Kinderwunschklinik bist oder dich langsam vortasten willst.

Kleiner Flashback: Ich musste vor meiner ersten Behandlung übrigens nochmal zur Impfauffrischung – Röteln und Varizellen lassen grüßen.

5. Körper vorbereiten: Supplements & Basics

Wenn dein inneres „Baby-Planungs-Ich“ schon die Füße unruhig wippt, kannst du jetzt loslegen mit Folsäure, Vitamin D & Co.

Ich selbst habe damals mit der typischen Google-„Was brauche ich, um schwanger zu werden“-Suche angefangen – und bin dann mit einem Einkaufswagen voller Nahrungsergänzungsmittel aus der Apotheke gestapft. Zwischen Magnesium, Omega-3 und irgendwas mit „für Zellteilung“ sah ich zwar aus wie eine ambitionierte Hobby-Biologin, aber mein Körper sollte schließlich bereit sein für den großen Auftritt.

Du musst nicht direkt in den Biohacking-Modus verfallen. Aber ein paar Basics schaden nicht:

  • Folsäure (400 µg) mindestens 4 Wochen vor dem Versuch
  • Vitamin D auffüllen
  • Zahnarztbesuch (vorher ist besser)
  • Rauchen aufgeben
  • Gewicht stabilisieren (nicht zu niedrig, nicht zu hoch)

🔍 Möchtest du mehr zur Einnahme von pränatalen Vitaminen erfahren, kann ich dir diesen Beitrag sehr empfehlen, in dem es einerseits darum geht, nicht zu viele Vitamine einzuschmeißen (sondern die richtigen) und andererseits die Dosierung nicht zu übertreiben.

6. Die passende Klinik finden

Je nach Wohnort, Budget und Werten kannst du die für dich passende Klinik finden. Hier ein paar Kriterien:

  • Nähe zum Wohnort & gute Erreichbarkeit
  • Keine Garantieperson verlangt?
  • Kooperation mit Samenbank deiner Wahl?
  • Transparente Preise & offene Kommunikation
  • Spezialisierung (z. B. Endometriose, PCOS etc.)

7. Den passenden Spender auswählen

Wenn du dich für eine Klinik entscheidest, brauchst du meist einen Spender aus einer kooperierenden Samenbank. Manche erlauben private Spender – aber oft auch nur, wenn ihr als „Paar“ auftretet. Ja, wirklich.

Die Wahl des Spenders kann emotional, rational oder eine Mischung aus beidem sein. Wichtig ist: Es ist DEINE Entscheidung. Nimm dir Zeit. Und lass dich beraten, wenn du möchtest.

Fazit: Du darfst deinen eigenen Weg gehen

Der Weg zur Solomama ist kein Sprint, sondern eher ein Orientierungslauf – mit Umwegen, Kurven, Tränen und Triumphmomenten.

Du musst nicht alles sofort wissen. Du musst nicht perfekt vorbereitet sein. Aber du darfst anfangen. Heute.

Und wenn du diesen Artikel bis hierhin gelesen hast, dann spürst du vermutlich schon, dass da mehr ist als nur ein Gedanke. Vielleicht ist es dein Weg.

Wenn du magst, schnapp dir meine Checkliste, lies die 9 Fragen oder klick dich durch die verlinkten Beiträge – und denk dran: Du gehst diesen Weg für dich. Und das ist verdammt stark.

Dir wünsche ich dafür ganz viel Glück und eine spannende Reise!

Step by Step zur Solomama. So wirst du Singlemama per Samenspende

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  1. Simone sagt:

    Es ist immernoch erschreckend und traurig dass es so wenige Möglichkeiten im Bevölkerungsreichstem Bundesland NRW gibt…

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