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Solomama seit 2017 und ich zeige dir, wie du deinen Kinderwunsch mutig, informiert und mit Herz angehst.
Was, wenn es heute auch nicht klappt?
Annika ist skeptisch, als sie im Kinderwunschzentrum auf ihre Ärztin wartet. Nach zwei erfolglosen Versuchen schwanger zu werden, ist ihre Hoffnung ein wenig eingerostet.
Aber heißt es nicht, aller guten Dinge sind drei?!
Wellness. Das hat sich Annika vor ihrem Termin gegönnt. Und ein bisschen durchkitzeln lassen von der Augustsonne. Es wäre zu schön, wenn sie solche Momente bald mit einem Baby teilen könnte. Ihrem Baby.
Und irgendwann an diesem Tag liegt Annika im Behandlungszimmer. Fünf, vielleicht zehn Minuten später ist es auch schon vorbei. Ihre Ärztin lächelt ihr beim Abschied zu.
Ob sie geahnt hat, dass Annika neun Monate später tatsächlich Mama der kleinen Ida wird?
Jede Geschichte einer freiwilligen Solomama startet ein wenig anders anders. Deswegen wollte ich von anderen Solomamas wissen, wie es bei ihnen war, warum sie diesen Weg gegangen sind.
Den Anfang macht Annika, die ich über ihren Instagram-Account annikaundida kennengelernt habe. Dort nimmt sie ihre Follower mit auf die Reise von Idas Entstehung und in den Alltag ihrer Mama-Tochter-Welt.
Klappt doch schon ganz gut mit dem Selfiemachen. Solomama Annika mit ihrer kleinen Hummel, wie sie Ida liebevoll nennt (Quelle: Instagram annikaundida)
>>FAST FACTS<<
Solomama: Annika (39)
Wunschkind: Ida, 4 Monate
Zu Hause in: Nordrhein-Westfalen
Schwanger durch: Intrauterine Insemination (IUI)
Behandlung: Kinderwunschzentrum an der Gedächtniskirche in Berlin
Geklappt hat es bei Versuch Nummer: 3
Ich war schon mal verheiratet. Getrennt haben wir uns in dem Jahr kurz bevor ich 30 wurde. Da hatte ich gefühlt eigentlich schon ein Baby im Bauch, denn das war in unserer Beziehung für mich eigentlich der nächste Schritt. Aber oft kommt es ja anders als man denkt…
Für mich war das lange Zeit ziemlich schlimm. Mein Ex-Mann wollte grundsätzlich auch immer Kinder, im Studium wollten wir aber keine bekommen. Und dann war irgendwie immer der falsche Zeitpunkt bis es dann zur Trennung kam.
Das kann ich gar nicht so genau sagen. Ich schätze so ab Anfang/Mitte dreißig hab ich mir da immer mehr Gedanken drüber gemacht. Der Babywunsch wurde immer größer und natürlich hat auch die Sorge zugenommen, dass es bald biologisch nicht mehr möglich sein könnte, ein Baby zu bekommen.
Und gerade in diesem Alter beginnt ja häufig der Heirats- und Baby-Boom bei Freunden und Bekannten. Das erhöht den Druck, wenn man selbst nur „komische“ oder bindungsunwillige Männer kennenlernt.
Drei Monate vorm Schlüpfen der kleinen Ida steht Annika schonmal freiwillig sehr früh auf, um den Sonnenaufgang am Rhein abzulichten. Ein gutes Training für die ersten Monate mit Baby (Quelle: Instagram annikaundida, Foto dirks_photography)
Gute Frage… Anfangs dachte ich, es wäre schöner, einen Co-Vater zu finden. Das heißt, einen Mann, mit dem man ein Kind bekommt, aber keine Partnerschaft führt.
Allerdings habe ich mich im Prozess dann gefragt, wie es wäre, wenn man feststellt, dass man doch sehr unterschiedliche Erziehungsvorstellungen hat. Das ist ja schon bei Eheleuten nicht einfach. Und ich wollte diese Hürde nicht.
Außerdem muss man sich ja dann doch sehr absprechen, wer hat wann das Kind usw. Und was wäre, wenn es dann doch mal einen neuen Partner gäbe, wie würde der mit dem Co-Vater klarkommen?!
Und einen Mann einfach hinters Licht führen und quasi Samen rauben wollte ich auch nicht. Schließlich weiß man nie, welche Krankheiten man sich bei ungeschützten Sex einfängt, welche Gene/Krankheiten vererbt werden könnten. Und dann die Frage: Was würde ich in dem Fall meinem Kind sagen, wer sein Vater ist?
Über eine Freundin bin ich dann auf das Thema Samenspende gekommen.
Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, wie das Umfeld reagiert, wie ich mich damit fühle, wie mein Kind werden würde und was mich das alles kosten würde. Und wie würde es meinem Kind mit der Entscheidung gehen.
„Irgendwie meint jeder zu wissen, wie ein Bauch in der Schwangerschaft auszusehen hat. Richtig nervig. Ich kommentiere ja auch nicht ungefragt anderer Leute Nasen, Brüste oder Ärsche“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Außer natürlich die Quelle: Instagram annikaundida
Ich glaube es hat circa ein Jahr gedauert bis ich mich entschlossen habe, diesen Schritt zu gehen.
Nachdem ich mein erstes Beratungsgespräch im Kinderwunschzentrum hatte, ging alles sehr schnell. Ich konnte schon im nächsten Monat den ersten Versuch starten. Das war im Februar. Im März hatte ich den zweiten erfolglosen Versuch.
Dann entschloss ich mich, den Spender zu wechseln. Den, den ich wollte, konnte ich für Deutschland erst ab August bekommen. Also entschloss ich mich zu einer Pause, ein bisschen durchatmen, Abstand bekommen und dann im Sommerurlaub den dritten Versuch starten. Und im August hat es dann geklappt.
Ich habe mich für die IUI entschieden, laut den behandelnden Ärzten sprach bei mir nichts dagegen.
Eine IVF oder ICSI ist mit anderen Kosten verbunden und für den Körper noch mal belastender. Das hätte ich versucht, wenn auch der dritte Versuch erfolglos geblieben wäre.
Wir haben meine Eizellen ein wenig mit Hormonen stimuliert, weil sie nicht soooo schnell wachsen. Ich habe verschiedene homöopathische Mittel zur Unterstützung genommen und beim dritten Versuch hatte ich die Auslösespritze für den Eisprung. Bei den ersten beiden Malen hatte ich die nicht, weil mein Eisprung immer kurz bevor stand und eigentlich keine Notwendigkeit für die Spritze bestand.
Was letztendlich das Entscheidende war? Ich weiß es nicht. Es sollte wohl dieser Zeitpunkt und dieser Spender sein. Gedauert hat es circa sieben Monate aufgrund meiner Pause.
Here I am! Ida Luise, wie die kleine Hummel ganz offiziell heißt, hat sich als Sternzeichen den Stier ausgesucht. Der Mai als Geburtsmonat macht’s möglich (Quelle: Instagram annikaundida)
Ich habe über diese Dinge viel mit Freundinnen gesprochen und mit meinen Eltern. Sie haben mich emotional alle sehr unterstützt.
Da man bei mir den Zeitpunkt der IUI schwer bestimmen konnte, weil mein Eisprung sehr plötzlich kommt, war es für die anderen schwierig, mich zu begleiten. Aber für mich war es ok, ich habe mich nicht alleine oder einsam gefühlt.
Ich bin nach Berlin gefahren, in das Kinderwunschzentrum an der Gedächtniskirche. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt, alle waren furchtbar nett. Und ich fand die Flexibilität toll.
Mich hat es nicht gestört, dass ich auch von verschiedenen Ärzten behandelt wurde. Mir war es ja wichtig, das es schnell geht. Alle meine Fragen wurden beantwortet und man hat sich immer Zeit genommen.
Ich wusste von einer Freundin von diesem Kinderwunschklinik und war froh, dass ich nicht ins Ausland musste. Das wäre mit noch mehr Aufwand verbunden gewesen.
Ich habe für alles inklusive Hotels, Zugfahrten etc. ca. 10.000€ bezahlt. Ich habe Hormone genommen und Homöopathie.
Das Entspannteste am Babysein ist das Schlafen. Sicher auch für die Mama (Quelle: Instagram annikaundida)
Das ist schwer zu beschreiben. Man erfährt bei der ESB [European Sperm Bank] wahnsinnig viele Dinge über den Spender.
Ich wollte gerne einen Spender, der in unsere Familie passt. Ich wollte nicht, dass sich mein Kind neben der Tatsache, dass es Spenderkind ist, damit auseinandersetzen muss, dass es z. B. eine andere Hautfarbe hat. Ich hoffe das klingt jetzt nicht blöd…
Außerdem war mir wichtig, das er Freude am Sport hat. Ich bin sehr unsportlich und habe gehofft, dass sich hier ’ne gute Mischung ergibt.
Natürlich habe ich mir auch die Kranken- und Familiengeschichte angesehen, das Interview gehört und gelesen, wie er von den Mitarbeitern der ESB beschrieben wurde. Und letztlich war es dann eine große Portion Bauchgefühl.
Nein, überhaupt nicht.
Ich glaube es war tatsächlich die Tatsache, zum richtigen Zeitpunkt in der Klinik zu sein. Die Versuche waren schon teilweise auch stressig, weil mein Eisprung so plötzlich kommt. Das erste Mal hätten wir ihn fast verpasst. Das hätte ich vermutlich schlecht verkraftet, wo man doch so auf diesen Moment hin fiebert.
So eingekuschelt kann man’s gut aushalten (Quelle: Instagram annikaundida)
Jein. Ich hatte mir vorgenommen, Kollegen, Nachbarn oder Bekannten nur zu sagen, dass es einen Vater gibt und das wir nur nicht zusammen leben. Das wäre nicht gelogen und ich hätte mich nicht erklären müssen.
Ich habe dann aber festgestellt, dass es einfacher ist, einfach die Wahrheit zu sagen. Ida wird immer wissen, wie es zu meiner Entscheidung kam und das sie einen Spendervater hat.
Wozu sich dann verstecken?
Und ich wollte kein Mitleid. Dies schlägt einem oft entgegen, wenn man nur sagt, dass man alleinerziehend ist. Viele denken dann, man wäre in der Schwangerschaft verlassen worden.
Annika und Ida haben eine liebevolle Familie und Freunde, die für das Mama-Tochter-Duo da sind. Praktisch, dass der Onkel eine eigene Kamera hat, um solche Baby-Momente festzuhalten (Quelle: Instagram annikaundida, Foto packandgetlost)
Familie und Freunde haben sich sehr gefreut und konnten es gut verstehen.
Menschen, die mir nicht so nahestehen haben oft gesagt, dass das nicht einfach wird. Öfter kam die Frage, warum eine Frau wie ich das nötig hätte, diesen Weg zu gehen und warum ich keinen Mann finde. Wirklich ganz krasse Reaktionen hatte ich nicht.
Die gab und gibt es. Ich sage immer, Ida hat einen Vater, aber keinen Papa.
Ein Papa ist für mich der Mann, der im Alltag für das Kind da ist. Ich erzähle dann von der Spende und das Ida ihren Vater kennenlernen kann.
Tatsächlich beschleicht mich manchmal das Gefühl, wie schön es wäre, ein Geschwisterchen für Ida zu bekommen. Ich war sehr gerne schwanger.
Allerdings kann ich mir ein zweites Kind alleine nicht leisten. So blöd es klingt. Ich wüsste auch nicht, ob ich alleine zwei Kinder im Alltag wuppen würde. Sollte es aber mal wieder einen tollen Mann in meinem Leben geben, wäre ich nicht abgeneigt.
Allerdings werde ich dieses Jahr 40 und meine persönliche Deadline für noch ein Kind wäre so 43/44…
„Ich halte deine Hand, wann immer du willst, wann immer es nötig ist und so lange wie du es brauchst. Es macht unheimlich Freude, deine Mama zu sein. Die beste Entscheidung, die ich getroffen habe.“ (Quelle: Instagram annikaundida)
Hmmm, ich glaube die größte Herausforderung ist es, dass alles finanziell alleine zu meistern. Das ist schon etwas, worüber ich mir Gedanken mache.
Im Alltag läuft es zum Glück sehr gut mit Ida und mir. Sie ist ein zufriedenes und entspanntes Kind, das macht es leicht. Ich versuche mich nicht unnötig zu stressen oder nur das Negative zu sehen.
Klar gibt es auch bei uns mal Scheißtage, aber die sind selten. Und ich wusste ja auch, worauf ich mich einlasse und habe mich sehr bewusst entschieden, diesen Schritt zu gehen. Außerdem habe ich eine ganz wunderbare Familie und tolle Freunde, die mich alle sehr unterstützen.
Aktuell ist es eine Herausforderung eine Kita oder Tagesmutter für Ida zu finden. Das ist wirklich nicht leicht und hier fehlt es an allen Ecken und Enden. Zumal es mir echt nicht leicht fällt, nach einem Jahr schon wieder Teilzeit zu arbeiten. Aber anders ist es nicht möglich.
Natürlich wäre es schön, einen tollen Mann zu finden, der mit mir und Ida leben möchte. Aktuell ist es aber so, dass wenig Zeit ist, sich aktiv auf die Suche zu machen. Zumal die guten Männer alle vergeben sind und Familie haben.
Außerdem geht Ida gerade vor. Wir genießen unsere kleine Familie. Aber ich würde mich freuen, wenn es mal wieder jemanden geben würde.
Hört auf euer Herz. Es ist egal, was andere sagen. Und fragt euch, ob ihr ein gutes soziales Netz habt. Denn das braucht man.
Kommentiere diesen Beitrag gerne oder schreibe mir eine E-Mail, die ich an Annika weiterleite. Über ihren Instagram-Account annikaundida ist sie natürlich auch für dich erreichbar.
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Hallo liebe Hanna,
ich verfolge deinen Blog schon eine ganze Weile – er hat mich seinerzeit in meiner Entscheidung Mama zu werden bestärkt. Ich selbst bin dann Anfang April Single-Mom-by-Choice (sogar nach der allerersten Insemination) geworden. Leider hielt mein perfektes Glück nicht lange an, da mein Sohn bereits 5 Tage nach seiner Geburt wieder verstarb. Dennoch bin ich überzeugt, dass das Konzept „freiwillig alleinerziehend“ genau richtig für mich ist und ich sobald es geht ein Geschwisterchen für meinen Sohn bekommen möchte – in der Hoffnung, dass es nochmal so schnell klappt und ich ein Kind an der Hand halten darf, bevor meine finanziellen Resourcen aufgebraucht oder meine biologische Uhr abgelaufen ist.
Ich lasse dir einen lieben Gruß da,
Mareike mit Lias im Herzen.
Liebe Mareike,
dein Verlust tut mir von Herzen leid. Ich kann und möchte mir nicht vorstellen, welchen Schmerz es bereitet, ein Kind zu verlieren. Ich wünsche dir, dass dein Lias irgendwann ein Geschwisterchen bekommt, wenn du dazu bereit bist. Und du – trotz der Trauer um dein erstes Kind – nochmal das Glück eines zweiten Kindes haben wirst.
Sei ganz lieb umarmt…
Deine Hanna